- Wohnungsbrand - Kollaps im Innenangriff - Maydayruf

(bl) Bonn (NRW). Bei einem Wohnungsbrand kam es am Montag, den 20.12.2022, im Verlauf des Einsatzes zu einem Atemschutznotfall. Es brannte in der Erdgeschosswohnung eines Mehrfamilienhauses im Stadtteil Bad Godesberg. Gemäß AAO wurde eine Löscheinheit der BF (HLF, DL, TLF), ein weiteres HLF der BF aus dem Nachbar-Wachkreis, eine Löscheinheit der FF mit einem HLF, sowie der Führungsdienst und ein RTW zur Eigensicherung alarmiert. Da bei der Notrufabfrage zunächst unklar war, ob sich noch Personen in dem Gebäude aufhalten, wurden zwei weitere RTW und ein NEF alarmiert. Bei Eintreffen schlugen die Flammen bereits aus mehreren Fenstern, einhergehend mit einer starken Rauchentwicklung in und um das Gebäude herum. Nachdem initial der Fensterimpuls eingesetzt wurde, gingen zwei Trupps unter Atemschutz zur Brandbekämpfung vor. Es befanden sich keine Personen mehr im Gebäude. Ein weiterer Trupp bekam den Einsatzauftrag, über einen Nebeneingang das Gebäude auf Raucheintrag zu kontrollieren. Der Trupp der wurde von der FF-Einheit gestellt und bestand aus einem erfahrenen Gruppenführer (35 Jahre) und einem Truppmann (21 Jahre), der vor kurzem den Atemschutzlehrgang absolviert hat. Der Treppenraum im Nebeneingang war diffus verraucht. Der Trupp brachte den Lüfter in Bereitstellung und bereitete sich eine Schlauchleitung als Rückzugsicherung vor. Alles bereits mit angeschlossenem Gerät. Als der Trupp das Gebäude betrat, kollabierte der Truppmann. Der Truppführer setzte umgehend eine Mayday-Meldung ab und leitete die Rettung des Truppmanns ein. Bevor der Sicherheitstrupp zum Einsatz kam, konnte der in Not geratene AGT in Sicherheit gebracht werden. Von Kollegen wurde dieser entkleidet und dem bereitstehenden Rettungsdienst zur medizinischen Versorgung übergeben.

Das genutzte Atemschutzgerät wurde samt Atemanschluss sichergestellt. Der Luftverbrauch betrug bei ca. 4 Minuten Einsatzzeit bereits 60 Bar. Bei dem frisch ausgebildeten und noch unerfahrenen Geräteträger konnte keine Ursache medizinischer Genese festgestellt werden. Die Atemschutztechnik wies, nach Überprüfung in der Atemschutzwerkstatt, keinen Defekt auf. Die CO-HB-Messung am Einsatzort war ebenfalls unauffällig. Der in Not geratene Feuerwehrmann konnte das Krankenhaus am darauf folgenden Tag verlassen. Mit den eingesetzten Kräften wird im Nachgang der Einsatz aufgearbeitet.

Quelle: Feuerwehr Bonn